Unterverbandsfeste in Brienz, Horw, Winterthur-Wülflingen und Mümliswil-Ramiswil

Bernisch kantonales Jodlerfest vom 14. - 16. Juni in Brienz

 

Die üblicherweise als langsam bekannten Berner erstaunten dieses Jahr mit einer überraschend früh angesetzten Anmeldefrist (Ende Vorjahr, statt wie üblich Februar des laufenden Jahres). Wer sich rechtzeitig angemeldet hatte, erlebte ein gemütliches Fest im Holzschnitzerdorf am Brienzersee und konnte auch die Dramatik eines heftigen Sommergewitters in den Bergen miterleben. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten konzentrierte sich das Geschehen entlang des Seeufers, wo auch ein schöner Alphornplatz hergerichtet wurde.  Das Fest wurde von den Mitgliedern unserer Vereinigung rege besucht und diese wurden mit guten Klassierungen für ihren Übungsaufwand belohnt.

Nordostschweizerisches Jodlerfest Winterthur-Wülflingen vom
21. - 23. Juni 2019

Im Zeichen der Hitzeperiode stand das Fest der Nordostschweizer in Winterthur-Wülflingen, das mit einem imposant grossen Jodlerdorf bestens für durstige Tage gerüstet war. Im Gegensatz zu Brienz lag der Alphornplatz etwas ausserhalb, wurde jedoch durch einen gut funktionierenden Shuttlebus erschlossen. Gleich nebenan stellten sich in der Reithalle auch die Fahnenschwinger dem Urteil der Jury. Der Schreibende durfte bei kühler werdenden Temperaturen am späten Freitagabend antreten und freute sich über einen gut hergerichteten Alphornplatz. Auch an diesem Fest wurde die Geselligkeit am Freitagabend um Mitternacht durch ein heftiges Gewitter etwas nass unterbrochen.

Zentralschweizerisches Jodlerfest vom 28. – 30. Juni in Horw

Auch dieses Unterverbandsfest stand im Zeichen der Hitzewelle mit Temperaturen von dauerhaft über 30 Grad. Erfreulicherweise erlaubte der Baumbestand um die Alphornarena den Bläsern, dem im Verlaufe des Tages wechselnden Stand des Schattens zu folgen und auch die zur Mittagszeit noch beschattete Tribüne wurde in den späten Nachmittags­stunden arg beschienen, so dass sich die Zuschauer auf Festbänke auf der anderen Seite des Platzes verschoben. Der Alphornplatz lag unmittelbar neben der Festmeile und den Vortragslokalen der Jodler, was den Vorteil von kurzen Laufwegen mit sich brachte, auf der anderen Seite aber wiederholt Störungen durch Jodelchöre mit sich brachte, die sich irgendwo in der Nähe im Freien einsangen. Das konnte aber die gute Laune nicht trüben und auch an diesem Fest war die Nordwestschweiz mit zahlreichen Solisten und Formationen vertreten. Viele nutzten die Gelegenheit zu einer ernsthaften Generalprobe vor dem eigenen Verbandsfest in Mümliswil-Ramiswil.

31. Nordwestschweizerisches Jodlerfest in Mümliswil-Ramiswil vom 5. – 7. Juli 2019

Nach den Besuchen bei den befreundeten Verbänden erhoffte man sich vom eigenen Fest den Höhepunkt der diesjährigen Sommersaison und diese Erwartung wurde nicht enttäuscht. Das etwas abgelegene Guldental wurde für ein Wochenende zum Treffpunkt der Jodlerszene und die Gemeinde Mümliswil hatte sich für dieses Wochenende aufs Schönste herausgeputzt: Liebevoll drapierte Dekoration schmückte Umzugsroute und Jodlerdorf, schön geschnitzte Wegweiser aus Holz wiesen die Aktiven zu den Auftrittsplätzen.

Die Alphorner fanden bei der Schreinerei J. Roth AG einen schön hergerichteten Vorspielplatz mit origineller Staffage vor. Die Alphorngruppe Schlossruef hatte ganze Arbeit geleistet und betreute in der Folge den Platz auch gewissenhaft bis zum Festabschluss. Besten Dank für diesen Grosseinsatz.

Am Freitag war uns der Wettergott so gut gesinnt, dass es für viele Vortragende fast etwas zuviel der Sonne hatte, so dass der Flüssigkeitshaushalt zur Vermeidung von trockenen Kehlen eine wichtige Rolle spielte. Nichtsdestotrotz hörte man gefällige Vorträge und viele Einzelbläser und Formationen konnten mit einer Klasse 2 oder sogar 1 die verdiente Qualifikation für das Eidgenössische in Basel sicherstellen.

Der Samstagmorgen brachte um 11 Uhr eine eingeplante Lärmpause für eine Vorführung der Patrouille Suisse im nahen Langenbruck. Nicht eingeplant war, dass die Flieger ihre Vorführung über Mümliswil zum Besten gaben, weil der Kommandant aufgrund des sogar aus der Luft gut ersichtlichen Festbetriebes der Meinung war, dass hier und nicht in Langenbruck wirklich die grosse Fete war, was ihm alle Jodler, Alphornbläser und Fahnenschwinger auch zweifellos bestätigt hätten.

Etwas weniger lustig war dann ein Sommergewitter, dessen Sturmwinde uns gar das Ansagerzelt umbliesen. Die Sprecherin Astrid Gehrig kam zum Glück mit dem Schrecken unbehelligt davon und die emsige Einsatztruppe vom Schlossruef brachte den Platz in kurzer Frist wieder in eine sturmfähige Ordnung. Der spätere Samstagnachmittag und –abend verliefen dann wieder in den gewohnt ruhigen Bahnen und fanden mit einer Reihe von gut gelungenen Vorträgen einen würdigen klangvollen Abschluss.

Der Abend im Jodlerdorf gab gute Gelegenheit, die verschiedenen Beizen zu testen, welche die örtlichen Vereine und der Hauptsponsor Coop zur Bekämpfung von Hunger und Durst bereitgestellt hatten. Der Aufenthalt im Jodlerdorf wurde immer wieder bereichert durch spontane Vorträge von Jodlerchören und Alphornformationen, so dass die Zeit bis zu den frühen Morgenstunden im Fluge verging. Der Vorstand übte beim letzten Absacker noch einmal die Gesamtchorstücke im dreistimmigen Gesang ein, bevor man sich für ein paar Stunden zur Ruhe legte.

Bereits um 7.45 Uhr besammelte Esther Masero eine Gruppe von 33 Unentwegten zur letzten Generalprobe der Stücke für den Festakt. Der in diesem Frühjahr neu einstudierte Laupersdörfer Choral bedurfte noch des Feinschliffs und wurde aus diesem Grunde noch gefühlte 3 Dutzend Mal geübt, bis die Zeit für den feierlichen Einmarsch zum Festakt gekommen war.

Unserer Formation kam die Ehre zu, den Festakt mit der machtvollen Basseinleitung des Stückes "S'Guldental im Ring" von Hans-Jürg Sommer punkt 9.00 Uhr würdevoll zu eröffnen. Die Festansprachen samt eingebundener Jodlerandacht standen unter dem Motto, das Feuer der Begeisterung für unser Brauchtum am Brennen zu halten und die Begeisterung weiterzutragen. Würdig wurde unter den tradtionellen Klängen des Fahnenmarsches die Verbandsfahne übergeben. Nach verschiedenen Beiträgen vom Chinderchörli bis zum Jodler-Gesamtchor oblag es dann wiederum den Alphornern, den musikalischen Schlusspunkt zu setzen. Das morgendliche Üben zahlte sich aus, denn wir konnten den Laupersdörfer Choral von Peter Baumann recht schön durch die Festhalle tönen lassen.

Beim anschliessenden Apéro wartete man gespannt auf die Klassierungslisten, um dann umso freudvoller dem kühlen Weissen und den servierten Häppchen frönen zu können. Danach wartete ein letzter Effort auf uns, denn für die Besammlung zum Umzug musste noch einmal die Anhöhe bis zum Alphornplatz zu Fuss erklommen werden. Erfreulicherweise hat sich noch eine ansehnliche Schar von Alphornern diese Mühe genommen, so dass wir am Umzug mit einer repräsentativen Anzahl vertreten waren und die Zuschauer wie üblich mit kurzen Ständchen am Strassenrand erfreuen konnten.

Das Unterverbandsfest in Mümliswil war ein schönes und klangvolles Ereignis und wird uns in bester Erinnerung bleiben. Alle, die zum Gelingen dieses Grossanlasses beigetragen haben, verdienen den herzlichen Dank unserer Vereinigung. Wir hoffen, dass wir auch das Eidgenössische in Basel so gut hinkriegen.  Beat Hunziker

 

Bilder Käthi Studer