Alphorntag vom 5. September in Augusta Raurica (Augst BL)

 

Nach den corona-bedingten Absagen des Eidgenössischen Jodlerfestes in Basel und des Wettblasens in Möriken war es schön, dass unsere Vereinigung nach einer halbjährigen Pause endlich wieder einmal einen Anlass tatsächlich durchführen konnte. Die Alphorngruppe Magden hatte für uns ein interessantes Tagesprogramm zusammengestellt. So trafen am frühen Morgen 39 aktive Vereinsmitglieder aus allen Teilen des Verbandsgebietes zusammen mit 17 weiteren Gästen zur Begrüssung mit Kaffee, Gipfeli und Alphornklängen im Tempelhof in Augst ein. Als Gastgeber empfingen uns die Alphornbläserin Rita und der Jodler Stefan Kälin, die seit über 20 Jahren dieses schöne Gut betreiben.

 

Ein Abstecher zu den Römern

Nachdem sich auf dem Bauernhof bei breiter Bestuhlung unter freiem Himmel die üblichen Abstände gut einhalten liessen, war beim anschliessenden Besuch des Römermuseums in geführten Gruppen wieder Maskenplicht angesagt, was man aber für diese kulturelle Bereicherung gerne auf sich nahm. In der römischen Villa konnte man sich bestens vorstellen, wie die Römer in unseren Breitengraden gelebt hatten. Das vom Organisator Urs Keigel geblasene römische Legionshorn entsprach allerdings noch nicht unseren Vorstellungen von warmen, getragenen Alphorntönen.

Nach dem Besuch des Museums war man dann aber froh, die Maske wieder ablegen zu können, zumal es für die eingetrockneten Kehlen einen erfrischenden Apéro mit köstlichem Billinger-Weisswein aus Maisprach gab, natürlich akustisch begleitet von Alphornklängen.

 

 

Mittagessen in den Ruinen des Amphitheaters

 

Vom Apéro beim Museum war ein kleiner Fussmarsch mit geschultertem Alphorn zu absolvieren, um die Ruinen des Amphitheaters zu erreichen, das die Natur mit einem ausgedehnten Wäldchen zu einem grossen Teil zurückerobert hat. Für das Mittagessen hatte die umsichtige Crew eine lockere Tischordnung mit Selbstbedienung am Grillbuffet im unteren Teil des Theaterrundes angeordnet. Ein Legionärsgedränge für die Schlacht am Buffet war allerdings nicht erwünscht. Die Fassung des feinen Essens erfolgte deshalb in lockeren Gruppen, was den Formationen aus unserer Vereinigung Gelegenheit gab, verschiedene Ständchen als Tafelmusik zum Besten zu geben.  Begleitet wurde die Musik durch die Einsätze der Fahnenschwinger Dany Brändli und Hans-Peter Leuenberg. Als weiteren Höhepunkt trugen  Doris Brändli und der „Tempelhof Bauer“ Stefan Kälin das Jodellied „Säg mer, wenn dass d'Rose blüeje“ vor, so dass alle 3 Sparten unseres Nordwestschweizerischen Verbandes an diesem Anlass stellvertretend für das ausgefallene Eidgenössische zum Vortrag kamen.

Nach dem Übergang vom Grill zum Kaffee- und Kuchenbuffet war es schon bald Zeit für das grosse Finale. Vom Amphitheater ging es wieder zu Fuss zurück zum Theater beim Museum, wo der abschliessende Gesamtchor vorgesehen war. Etwas unverhofft wurden wir dabei in die Dreharbeiten für ein Tik-Tok-Video einbezogen, was für die meisten von uns doch etwas neu war. Nach einer ersten Aufregung brachten wir danach unter der Anleitung von Esther Masero die seit langem nicht mehr gespielten Gesamtchorstücke in diesem historischen Halbrund mit grosser Spielfreude zur Aufführung.

 

Es war ein geglückter Alphorntag. Das mit verschiedenen Spaziergängen und Pausen durchsetzte Programm gab allen anwesenden Bläserinnen und Bläsern ausreichend Gelegenheit, die in der Corona-Zeit am Waldrand geübten Stücke auf Alphorn und Büchel zum Besten zu geben. Die Gruppe Magden mit OK-Chef Urs Keigel und die Tempelhof Bauersleute verdienen den grossen Dank aller Teilnehmer.                                       BH