1. Zentralkurs vom 1. Mai 2022 mit Expertisenblasen

Nach zwei Jahren covidbedingtem Unterbruch war die grosse Freude der 59 Alphornbläserinnen und Alphornbläsern förmlich in der Luft spürbar, als unsere Präsidentin Käthi Studer und Kursleiter Bebbi Mühlebach die Veranstaltung an traditioneller Stätte eröffnen durften. Im Hinblick auf die intensive Sommersaison mit fünf Unterverbandsfesten passte das Thema Agogik ganz hervorragend zur anstehenden Festvorbereitung. Der Referent Peter Baumann legte engagiert dar, wie man aus den toten Noten eines Stückes eine lebendige Alphornmelodie erarbeitet, so dass der Dialekt des Alphorns im Sinne der Vorsätze zum Thema traditionelle Alphornmusik (TAM) umgesetzt werden kann. Mit Hörbeispielen ab Video und live im Saal wurde die dargelegte Theorie gleich praktisch umgesetzt. Die Abgrenzung zur exakt nach Metronom zu spielenden Marschmusik oder Tanzmusik wurde schön herausgearbeitet.

 

In der Kaffeepause konnten sich die Teilnehmer ein Bild vom Neubau machen, der in der zweijährigen Covidpause zügig erstellt wurde. Nach der Kaffeepause besammelten sich jene, die sich für die Teilnahme am Festakt in Zurzach angemeldet hatten, zur konzentrierten Spezialprobe unter der Leitung von Ludwig Göppert. Gegenüber der letzten Übungseinheit waren klare Fortschritte im Zusammenspiel der drei Stimmen festzustellen.

 

In der anderen Gruppe frischte Peter Baumann die während der Covidpause etwas verstaubten Gesamtchorstücke „Jubelchoral“, „Uf de Bänklialp“, „Usem Bärnbiet“, „Bim Forchdenkmal“ und „Westschweizer Choral“ auf. Besondere Beachtung wurde dem behandelten Thema Agogik gewidmet. Zum Abschluss besammelten sich dann alle Teilnehmer auf dem grossen Platz zum Gesamtchor. Es war unüberhörbar, dass sich nach der langen Trainingspause das präzise Zusammenspiel der drei Stimmen wieder etablieren musste, was unter dem energischen Dirigenten dann schlussendlich zu einem ansprechenden Gesamtchorvortrag führte.

 

In der neuen Kantine machte das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) seinem Namen alle Ehre und präsentierte uns ein hervorragendes Mittagessen mit biologischen Produkten aus eigenem Anbau und der Region, abgerundet von schönen Weinen aus dem eigenen Rebberg. Am Nachmittag fand für die Angemeldeten das Expertisenblasen statt, das Festteilnehmern und Jury-Mitgliedern gleichermassen die Gelegenheit gab, sich auf die anstehende intensive Festsaison vorzubereiten.

 

Es hat Freude gemacht, wieder einmal einen Zentralkurs mit grosser Teilnehmerschar durchzuführen und das neu umgebaute FiBL, schon vorher ein idealer Tagungsort, hat sich als Austragungsort vollauf bewährt.

 

 

Beat Hunziker